Der archimedische Punkt?

Im Urlaub kam ich nun endlich dazu, das Buch „Das Geld der Zukunft“ von Bernard Lietaer zu lesen – und auch wenigstens die Einleitung von „Ökonomie der Verbundenheit“ von Charles Eisenstein. Dabei ist mir immer deutlich geworden, wie meine ganze Arbeit der letzten 10 Jahre ja eine Entwicklung ist, die eigentlich zwangsläufig auf die Geldfrage hinausläuft! Auch wenn dies für mich im Rückblick eigentlich so offensichtlich ist, brauchte es nun diesen Moment, der deutlich machte, dass das der rote Faden für die nächsten Jahre sein wird. Es scheint mir, dass sehr vieles der letzten Jahre die inhaltliche und praktische Vorbereitung war um nun der Geldfrage soweit gewachsen zu sein, sie genauer zu betrachten.

Entscheidend waren für mich die beiden folgenden Aussagen:

„In der europäischen und nordamerikanischen Geschichte der Neuzeit verteilten sich Macht und Einfluß in unterschiedlichem Verhältnis auf vier „Säulen“ – den Staat, die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Medien. Heute kontrolliert das Geld ganz offen und deutlicher als je zuvor alle vier Säulen.
(Bernard Lietaer in „Das Geld der Zukunft“, S. 199)

„Der eigentliche Preis, den wir für unser Geld bezahlen, ist, dass es das Denken darüber einengt, was möglich ist – Geld baut unserer Vorstellungskraft ein Gefängnis.
(Edgar Cahn, Erfinder der „Time Dollar“)

Und auch die folgende Geschichte will ich unbedingt teilen:

„Stellen Sie sich vor, ein Außerirdischer würde auf unserem Planeten landen. Für seine Landung hätte er sich ausgerechnet ein Armenviertel ausgesucht. Als erstes bekäme er heruntergekommene Häuser zu Gesicht, Menschen, die auf der Straße leben, hungrige Kinder, um die sich niemand kümmert, kranke Bäume, verschmutzte Flüsse, weitere ökologische Katastrophen und all die anderen Probleme, mit denen wir leben. Der Außerirdische würde entdecken, dass wir genau wissen, was man gegen die Probleme unternehmen kann. Er würde außerdem erkennen, dass viele Menschen gerne an der Beseitigung dieser Probleme arbeiten würden, einstweilen aber arbeitslos sind oder nur einen Teil ihrer Fähigkeiten nutzen. Schließlich würde der Außerirdische herausfinden, dass wir alle nur auf das Geld warten, das wir zur Lösung der Probleme brauchen. Jeder wartet auf das Geld.
Stellen Sie sich vor, der Außerirdische würde uns fragen, was denn dieses merkwürdige „Geld“ sei, auf das wir scheinbar alle warten. Könnten Sie ihm, ohne eine Miene zu verziehen sagen, dass wir auf „eine Vereinbarung in einer Gemeinschaft warten, etwas, eigentlich fast alles, als Tauschmittel zu verwenden“?
Und dann weiterhin warten?“
(Bernard Lietaer in „Das Gel der Zukunft“, S. 258)

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