Bildung für eine neue Welt

Auf zwei Dinge möchte ich gerne hinweisen:

  1. Das neue Buch von Bertrand Stern.
    Sehr schön und präzise beschreibt er, wie eine Landschaft des „frei sich bildens“ aussehen kann. Welche Infrastrukturen und Räume es geben könnte. Sehr Inspirierend!

  2. Einige Veranstaltungen mit Nicanor Perlas
    Es geht ihm darum, mutig seinem Ruf – mit Kreativität und Konsequenz – zu folgen, sein höchstes Potential zu entfalten. „Wer Mut sät, wird eine neue Welt ernten!“

Aus der Dankesrede bei der Entgegennahme des Right Livelihood Awards 2003: „Diese Rede ist eine Art von Testament von dem, was ich als den Zweck (purpose) meines Lebens erkenne: das wahre Menschliche gegen alle Arten von Unterdrückung und Tyrannei zu verteidigen und eine Art des Zusammenlebens zu fördern, die unserer Würde als Menschen entspricht, denn der Mensch lebt wahrhaftig in einer heiligen Beziehung zur Natur.“

Wer auf der Suche ist nach seiner Aufgabe und dafür nach einem verstehen der Welt und ihrer Herausforderungen und Potentiale, dem kann ich die Veranstaltungen nur wärmstens ans Herzen legen.

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New Ideas

„I can´t understand why people are frightened of new ideas.
I´m frightened of the old ones.“

John Cage

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Schenkgeld ist recht brisant

Unbedingt empfehlen will ich einen Text von Jelle van der Meulen (dem ich viel verdanke). Sehr vieles von dem, was mich im Bezug zur „Geldfrage“ und spezifisch zum Thema „Schenken“ bewegt spricht er an. Z.B. wie man ins kommen kommt oder von gefrorenen Seen die nicht bewegt werden können. Auch schreibt er über mein Lieblingsthema „MEIN Geld“ und was das mit den Fähigkeiten und Potentialen zu tun hat – oder auch nicht.

„Kaufgeld ist eigentlich langweilig, Leihgeld schon ein bisschen abenteuerlicher, Schenkgeld von Person zu Person erst recht brisant. Es initiiert freie Beziehungen zwischen Menschen, die souverän tun, was sie wirklich wollen. Oder wie der Experte in herzlichen Angelegenheiten, Lothar Keye, es mir gelegentlich sagte: „Schenken und beschenkt werden bedeutet: unterwegs sein zu sich selbst und zu einer neuen Gesellschaft“. An dieser Stelle brauchen wir allerdings eine Art „Wissenschaft“, die als eine Initiationswissenschaft zu bezeichnen wäre.“

Den ganzen Text gibt es hier: jellevandermeulen.blogspot.de

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Wo will ich frei sein?

Es kommt mir oft so vor, dass das mit der Freiheit irgendwie verdreht ist:

Das große Ziel ist die physische und materielle Freiheit – Stichwort finanzielle Unabhängigkeit und freier Konsum. Und das wird ja auch „real“ als „Freiheit“ erlebt.
Gleichzeitig kann heute wieder beobachtet werden, wie sehr das Denken abhängig ist und sich auf Andere beruft – wie viel Unfreiheit gerade im eigenen Denken und Empfinden festzustellen ist

Für mich wäre gesund, wenn es genau andersherum ist:

Das große Ziel ist im Denken und Empfinden frei und selbstbestimmt zu sein – Stichwort eigene Gedanken. Ich will versuchen, die Welt aus meiner Wahrnehmung und der kritischen Auseinandersetzung mit dem um mich herum, in eigenem Ringen zu durchdringen. Das ist ja (der Veranlagung nach) jedem Menschen möglich.
Gleichzeitig bin ich physisch und materiell immer mit anderen verwoben und darauf angewiesen, das andere für mich Kartoffeln anbauen, Computer herstellen und Häuser bauen (das kann ich persönlich alles nicht). Ich bin angewiesen auf das Zusammenwirken vieler Menschen, so wie sie auf mein Mitwirken angewiesen sind (hier sehe ich die Abhängigkeit – obwohl auch hier im Bezug auf die Freiheitsfrage noch genauer geschaut werden könnte/müsste). Und das wird nicht „real“ erlebt, obwohl es bereits real ist: die wirtschaftliche „Abhängigkeit“ ist eine Tatsache die mit Tricks und falschen Begriffen grandios verschleiert und geleugnet wird.

Auf welcher Ebene wollen wir zusammen wirken und uns verbrüdern / verschwestern?
Auf welcher Ebene wollen wir frei sein und unabhängig?
(Und was heißt das für ein Bedingungsloses Grundeinkommen?)

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Dokumentation & Ankündigung

Nach einem sehr erfolgreichen und beeindruckenden Abschluss des Pilots des Autodidaktischen Semesters arbeite ich gerade an einer kleinen Dokumentation dieses Experiments.

Zu der 1. Bildungstagung des HandlungsSpielRaums gibt es sogar schon eine ganz kleine filmische Dokumentation: https://vimeo.com/157051943

Darüber hinaus haben wir das Risiko auf uns genommen und den Mietvertrag für den HandlungsSpielRaum nicht gekündigt. Um die weitere Finanzierung zu stemmen haben wir eine kleine Broschüre erstellt was bisher alles ermöglicht wurde mit dem Raum und was noch kommen soll. Hier anschauen.

Auch in der Arbeit an der Geldfrage ist einiges entstanden. So gibt es nun für das Projekt „Beruf Mensch“ eine Website auf der wir unser Vorhaben ausführlich formulieren: www.beruf-mensch.org.

Und auch für die „schenk.geld.experimente“ ist nun eine Website entstanden auf der es auch reichlich dokumentarisches Material gibt: www.schenkgeld.org.
Vor allem aber gibt es hier auch immer die aktuellen Termine und z.B. die Einladung zu unserem nächsten Experiment an Ostern. Einladung ansehen.
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Ökonomie

Grandios! Das Geschenk des Lebens. Was tun wir damit?

Besser könnte ich nicht formulieren, was mein Interesse, meine Ahnung, meine Vision ist zu Geld.

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Rücken frei

Gerade ist mal wieder eine Phase in der ich an Beuys denke: „Ich ernähre mich durch Kraftvergeudung.“ Was er damit gemeint hat erforsche ich schon länger.

Vor allem im HandlungsSpielRaum ist gerade viel los. Unter anderem endet der erste Pilot des „Autodidaktischen Semester“ und wir starten gleichzeitig in die zweite Runde:Postkarte Autodidaktisches Semester

Darüber hinaus steht auch die Finanzierung des nächsten HandlungsSpielRaum Jahres ab Juni 2016 an.

Bei all dem fühle ich mich zur Zeit sehr produktiv und schaffe erstaunlich viel. Mehrfach hatte ich tatsächlich am Ende des Tages oder der Woche alles von meiner ToDo Liste abgearbeitet – das kommt nur sehr selten vor!
Natürlich hat das wesentlich damit zu tun, bzw. erlebe ich daran deutlich, was es bedeutet, den Rücken und vor allem die Zeit frei zu haben für die Dinge die wichtig sind. Das ich z.B. aktuell nicht wirklich an Erwerbsarbeit gebunden bin. Kostbarer als Geld ist Zeit.

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Zwischenbericht

Vor etwas mehr als einem Jahr, am 28.12.2014 startete ich mein Einkommens-Experiment. Also dachte ich mir, wäre doch ein kleiner Rückblick ganz interessant. Im Folgenden immerhin einige Fragmente:

Heute bekomme ich jeden Monat 200 Euro geschenkt. Das ist eine Basis auf der all mein Engagement aufbaut – welches sich auch im vergangenen Jahr wieder in vielfältiger Weise zeigte:

  • Nicht nur konnte der HandlungsSpielRaum ein weiteres Jahr finanziert werden, wir haben auch im September das 1. Autodidaktische Semester ins Leben gerufen, an dem ich auch beteiligt bin (www.semester.handlungsspielraum-berlin.de). Hier treffen wir uns jeden Montag morgen und jeder erzählt von seinem selbstbestimmten Arbeits- und Forschungsvorhaben und dem aktuellen Prozess.
  • Das Projekt „Berufswege Portraits“ wurde in seiner ersten Etappe abgeschlossen – 7 Filmportraits sind nun online unter www.berufswege.com.
  • Nach über einem Jahr Vorgesprächen wurde im vergangenen Sommer tatsächlich zusammen mit einem Autor begonnen das Drehbuch zu schreiben für einen Langspielfilm in dem es um freie Bildung geht. Wenn es uns gelingt, das Lebensgefühl der freien Bestimmung über Zeit, Ort, Menschen und Vereinbarungen etwas erlebbar zu machen, glaube ich, wäre dieser Film ein wichtiger Beitrag.
  • Nach dem das lange Ringen mit der „Zukunftsstiftung Soziales Leben“ im September endlich sein Ende nahm durch den Rücktritt des gesamten Stiftungsrats, ist dieses Kapitel nun zu Ende und Neues kann entstehen. Da heraus ist bereits bei zwei weiteren Treffen das Forschungsinstitut „Ursache Zukunft“ entstanden. Auch an einem Neugriff der Stiftung arbeiten wir fleißig mit dem Arbeitstitel „Beruf Mensch“. Dazu bald mehr.
  • Die ganze Geldfrage fokussierte sich parallel vor allem auf die zweite Geldtagung mit dem Titel „geld ist beziehung“. Im Oktober kam dazu ca. 60 Menschen in Berlin zusammen. Eine Dokumentation davon ist derzeit in Arbeit. Hier die Einladung: geld_ist_beziehung.pdf
  • Daraus entwickelte sich mit Jonas von der Gathen eine intensive Zusammenarbeit aus der die „schenk.geld.experimente“ entstanden. Ein erstes fand an Nikolaus in Leipzig statt (schenk.geld.experiment-nikolaus.pdf). Das nächste Labor ist für Ostern geplant.
  • Darüber hinaus ist ein kleiner Forschungskreis entstanden der sich alle zwei Wochen trifft um die Gründung der GLS Bank und Ideen für eine zukünftige Wirtschaft zu bewegen.
  • Zu guter Letzt habe ich mit fünf weiteren Menschen eine „liebevolle Kapitalgemeinschaft“ gegründet, in der wir gemeinsam eine Rücklage bilden und so ganz klein anfangen im privaten mit Geld zu experimentieren.

Im Nachhinein fasziniert mich am nachhaltigsten, wie sehr das Thema „Geld“ auf mich zu kommt. Mit der „Berufsfindung“ (meinem Fokus in den letzten 10 Jahren) hatte ich viele Jahre das Gefühl, dass es einige Kraft brauchte und viel Eigeninitiative, diese in die Welt zu tragen und damit arbeiten zu können. Mit der Geldfrage ist seit ca. anderthalb Jahren mein Erlebnis, dass sie andauernd auf mich zu kommt. Erst vor einer Woche saß ich mit einer Freundin zusammen die ich ein Jahr lang nicht mehr gesehen hatte. Sie erzählte dann, dass sie gerade ein Stipendium erhält von dem sie sehr gerne 200 Euro im Monat weiter schenken will und ob ich ihr dabei nicht „helfen“ kann.
Besonders eingebrannt hat sich natürlich das Erlebnis, von einem guten Freund mit seiner Freundin zusammen „überfallen“ zu werden mit 20.000 Euro als Geschenk. Seine Freundin (über sie kommt das Geld von einer Erbschaft) lerne ich bei dem „Überfall“ im Cafe kennen – im Gespräch darüber, was Geld eigentlich mit einem macht. Die Begegnung werde ich so schnell nicht vergessen.

Immer wieder komme ich für mich zu dem Schluss, dass das was ich tue zentrale Themen der Lebensgestaltung aufgreift, die heute bearbeitet werden wollen. Deshalb kann es für mich keine Alternative geben, als immer weiter nach Wegen zu suchen, da heraus wirksam zu werden. Und mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften werde ich das tun.
Die Zeit zwischen den Jahren habe ich unter anderem auch genutzt, um noch mal für mich zu sortieren, was eigentlich gerade meine Themen und Initiativen sind. Hier findest du die Übersicht: www.joshua-conens.de/aktuelle-projekte

Von Herzen möchte ich mich an dieser Stelle noch mal für die konstanten Unterstützungen bedanken!

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Was mein Leben bestimmt

Eins der Urbilder:

Das, was der Mensch sein kann ins Bild zu bringen.

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Eine besondere Begegnung

Vor etwas mehr als zwei Wochen bekam ich die Nachricht von einem langjährigen Freund: er komme mit seiner Freundin nach Berlin, ob ich Zeit habe für einen Kaffee. Selbstverständlich habe ich dafür Zeit.
Das Gespräch beginnt damit, dass die beiden offenbaren, vor allem wegen mir und diesem Gespräch aus Belgien (wo sie lebt) her geflogen zu sein. Und auf die Frage, warum sie das tun: das sie mir Geld schenken wollen.

Daraus entspinnt sich ein Gespräch, wie sie eigentlich dazu kommen, wo das Geld her kommt und wie sie auf mich kommen. Nach etwa einer Stunde verkünden sie dann die Summe: 20.000 Euro. Noch jetzt, wenn ich über die Begegnung schreibe, fängt mein Herz an zu klopfen.

Interessant ist auch die Vorgeschichte: die Tage vorher hatte ich jeweils 8-10 Stunden Erwerbsarbeit, davon teilweise Nachtschichten von 20.30 – 6 Uhr und war parallel eigentlich krank und hätte die ganze Woche im Bett liegen sollen.

Im Nachklang ist das Wesentlichste wie durch das Schenken Beziehung entsteht und gestaltet wird. Schicksale verbinden sich – so hat es sich für mich angefühlt.
Ihn kenne ich seit Yumendo, seit dem Moment also, wo mein Leben so richtig in Schwung kam. Seit dem begleiten wir uns, mal näher mal entfernter auf sehr ähnlichen Wegen, mit gleichen Themen und Fragen in unterschiedlichen Formen.
Sie kenne ich vorher noch gar nicht. Das ist schon besonders, jemanden kennen zu lernen dadurch, dass er dir quasi 20.000 Euro in die Hand drückt. So kann man intensive Begegnungen ermöglichen 🙂

Einen deutlichen Nachklang hat die Wahrnehmung und Wertschätzung meiner Person und Tätigkeit gegenüber, die in der Handlung offenbar wird. Dass es wichtig ist, was ich tue und wie ich mich auf meine Art in die Welt stelle.
Ich glaube an das was ich tue. Nichtsdestotrotz wird es immer ein Ringen bleiben, wie ich das konkret in die Welt bringe. Und es wird immer auch von anderen Menschen abhängen, die darin etwas Wertvolles erleben – die als Partner eine Vision teilen, ein Menschenbild, einen Ansatz in der Welt zu wirken und ein bestimmtes Erlebnis von Leben, von Mensch sein. Was bedeutet das eigentlich: Mensch sein?
Ich will, dass mich diese Begegnung und der geschenkte HandlungsSpielRaum daran erinnern: dass es für mich darum geht, dem was werden will, in die Welt zu helfen – und zu suchen nach der konsequentesten Entscheidung, die ich heute dafür treffen kann.

Die Erfahrung unterstützt mich ungemein in meinem Ringen unbeirrt an dem festzuhalten was ich als wahr erlebe – und dass dann immer auch Wahrnehmung und Unterstützung aus der Welt kommt… man muss nur so lange durchhalten 🙂

Einige Zeit brauchte es, wirklich zu realisieren, dass ich für die nächste Zeit nun den Rücken frei habe! Noch Tage später fühlt es sich unreal an. Gleichzeitig wird es ziemlich schnell auch normal. Irgendwie ist das Geld jetzt eben da.
Vor einigen Jahren hatte mir mein Stiefvater schon mal sehr viel Geld geschenkt von dem ich damals mit Caro (meiner Partnerin) zusammen etwa ein Jahr gelebt habe. Diese Erfahrung erwies sich für jetzt als sehr hilfreich: aufgrund unserer beiden Lebenssituationen wird in absehbarer Zeit kein regelmäßiges Einkommen entstehen. Daher alle Einkommensquellen nun versickern zu lassen ist leider auch nicht so nachhaltig. Aber immerhin habe ich nun meinen Job als Pizzafahrer an den Nagel gehängt. Weiterhin bemühen wir uns aber um Auftragsfilme – mit denen ich dann meine viele gemeinnützige Arbeit querfinanzieren kann.

Mit Herzensdank an Julie und Peter für ihre Verbindung und die Bestärkung darin, dass eine andere Welt möglich ist in der wir unsere Fähigkeiten und Ressourcen verschenken um jedem eine Gestaltung der eigenen Biografie und die Mitgestaltung der Welt zu ermöglichen.

P.S.: Was ich mit dem Geld getan habe?
Damit konnte ich endlich unsere 4.000 Euro Schulden begleichen, die wir schon seit ein paar Jahren mit uns herum trugen. Darüber hinaus haben wir 2.000 Euro weiter verschenken. Weitere 2.000 Euro sind in eine neu gegründete Kapital- / Wirtschaftgemeinschaft geflossen wo wir mit Freunden gemeinsame Rücklagen bilden (zum ersten Mal in meinem Leben). 1.500 Euro flossen in konkrete Projekte von Caro und mir und ein paar Hundert Euro haben wir für Kleinigkeiten ausgegeben.
Am Ende blieben schließlich knapp 10.000 Euro, die ich bis ca. Oktober 2016 nutzte um die Differenz zum Lebensunterhalt finanzieren zu können.

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